Riesa - Geschichte der Stadt

Zur Geschichte der Stadt Riesa hier ein kleiner Auszug aus der u. g. Quelle:

Riesa dehnt sich am linken Elbufer heute zwischen den Unterläufen von Döllnitz und Jahna aus. Hier endet an seinem Ostrand das Oschatzer Hügelland, das in Riesa Höhen um 110 m erreicht, am westlichen Stadtrand jedoch im Weidaer Berg bis 164,4 m ansteigt. Das Elbetiefland, das südöstlich von Riesa beginnt und sich nach Nordwesten erstreckt, bleibt stets unter 100 m Meereshöhe, für die Talaue werden bei Riesa Höhen um 93 bis 95 m angegeben. Den Niveauunterschied zwischen den beiden Landschaften überbrückt in Riesa das linke Steilufer, über dem die Silhouette der Stadt schon von weitem sichtbar wird, wenn man sich vom Osten her nähert.
Die ausschließlich links des Stromes gelegene Riesaer Flur enthält an mehreren Stellen ur- und frühgeschichtliche Siedlungen und Gräberfelder, . . .
Im Jahr 1111 wurde der Plan zur Gründung des ältesten Klosters der Mark Meißen an der Elbe beim heutigen Riesa erstmals erwähnt, 1119 wird das bereits bestehende Benediktinerkloster Riezowe genannt. Der Bischof von Naumburg hatte es inmitten des elbländischen Naumburger Bischofslandes im Burgwardbezirk Gröba gegründet. Die dabeigelegene slawische Siedlung wurde zu einem weiträumigen Straßendorf ausgebaut. Seine Achse verläuft im Zuge der heutigen Meißner Straße und schließt die Großenhainer Straße als alte Handwerkerzeile ein. Der Name lautete in der Folgezeit Rezowe (1186), Rissaw (1378) oder Riesse (1499). Er dürfte zum slawischen Stamm rěz = schneiden gehören und soviel wie Ort am Einschnitt im Gelände bedeuten. Damit besteht kein Zusammenhang zu dem Riesen, der auch heute noch im Stadtwappen zu finden ist.
In den ersten Jahrhunderten ist die Geschichte Riesas eng mit der seines Klosters verbunden, das nach kurzer Zugehörigkeit zum Kloster Bosau bei Zeitz wohl schon 1170 in ein Nonnenkloster umgewandelt wurde. Über einen ansehnlichen Besitz in den umliegenden Dörfern übte es die Grundherrschaft aus. Die Promnitzer Elbfähre, schon 1197 erwähnt, ging 1234 an das Kloster über mit der Bestimmung, daß bis Strehla keine zweite Fähre angelegt werden durfte.
Nach Einführung der Reformation in Riesa 1539 erfolgte 1542 die Säkularisation des Klosters. Sein Besitz wurde zunächst als Klosteramt verwaltet: dazu rechnete man die geistlichen und die Wirtschaftsgebäude der Klosteranlage selbst, das Vorwerk Göhlis, Mühle, Schäferei und Ziegelscheune, die Promnitzer Fähre, die Orte Riesa, Poppitz, Mergendorf, Pausitz, Moritz, Leutewitz, Heyda sowie Anteile von Zeithain. Als dieser Besitz 1554 käuflich an Merten von MILTITZ auf Scharfenberg überging, dienten die Klostergebäude nunmehr als Rittergut. Alte Klosterbauteile blieben nach dem Umbau zum Schloß (um 1600) und - der Ankauf des Rittergutes durch die Stadt erfolgte 1874 - nach der Verwendung als Rathaus bewahrt.  . . .   

Quelle:
 "Werte unserer Heimat" – Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der DDR, Band: Um Oschatz und Riesa, Akademie-Verlag Berlin, 1977

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